Basiswissen Ökonomie
Eine Einführung in die marxistische Wirtschaftstheorie in sechs Abenden mit Karl Reitter
Eine Veranstaltung von volx*club ottakring und Grüne Bildungswerkstatt Wien
„Von der Wirtschaft etwas verstehen“ – Dieses Wissen reklamieren die Wirtschaftskammer, Industriellenvereinigung, neoliberale Nobelpreisträger oder Agenda Austria für sich. Doch welche wirtschaftstheoretischen Positionen sind es, die den öffentlichen Diskurs dominieren? Und welche Zielsetzungen? Nicht selten geht es darum, die herrschenden ökonomischen und sozialen Verhältnisse als gerecht, objektiv notwendig und alternativlos darzustellen. Ökonomische Forderungen und Orientierungen gegen ihre Interessen werden als unvernünftig und wirtschaftlich schädlich denunziert.
In sechs einführenden Vorträgen soll jenes Basiswissen vermittelt werden, das hilft, ein tieferes Verständnis von wirtschaftlichen Zusammenhängen zu entwickeln und neoliberale Argumentationsmuster zu durchschauen.
Gestützt auf die Erkenntnisse der Marxschen Kapitalanalyse werden folgende Themen behandelt:
1. Wert und Preis
2. Was ist Ausbeutung?
3. Das Kapital als Klassenverhältnis
4. Zins, Kredit, Aktien: das fiktive Kapital
5. Geld und Geldformen
6. Die geschichtliche Dynamik des Kapitalismus
Es sind keine Vorkenntnisse nötig, die Teilnahme ist kostenlos.
Zeit: Immer Dienstag, am 1., 15. und 29. Oktober, am 12. und 26. November sowie am 10. Dezember 2019 von 19 bis 21 Uhr.
Ort: volx*club ottakring, Familienplatz 6, 1160 Wien, leicht mit dem Bus 10A sowie mit den Straßenbahnen 2 und 44 zu erreichen.
Webseite: https://volx-club.at/
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Karl Reitter: hat an den Universitäten Wien und Klagenfurt Sozialphilosophie unterrichtet, mit einer Arbeit zu Marx und Spinoza habilitiert und zahlreiche Publikationen zu Marx und der Marxschen Kapitalanalyse verfasst. Mehr Infos auf der Webseite https://reitterk.wordpress.com/
Zum Aufbau und Ablauf der Einführungsabende:
Üblicherweise folgen Einführungen in die Kapitalanalyse dem Aufbau des Marxschen Kapitals, welches zusammengefasst dargestellt wird. Diese Methode ist sinnvoll und legitim. Im Gegensatz zu früheren Vortagszyklen zum I. und III. Band des „Kapital“ sollen dieses Mal andere Wege beschritten werden. Die Themen werden übergreifend vor dem Hintergrund aller wichtigen Texte von Marx behandelt. Nach etwa einer Stunde Vortrag sollen in kleinen Gruppen Fragen, aber auch Anmerkungen und Kritik erarbeitet und dann im Plenum gemeinsam besprochen werden. Es werden zu allen sechs Themenkreisen schriftliche Unterlagen vorliegen.
Für Fragen steht der Vortragende gerne auch bereits vorab zur Verfügung: k.reitter@gmx.net
Zum Abschluss noch ein Zitat, das uns Mut macht, vor dem sogenannten Expertenwissen nicht in Ehrfurcht zu erstarren: „Es gibt wahrscheinlich keinen größeren Humbug in der Welt als das sogenannte Finanzwesen. Die einfachsten Operationen, die Budget und Staatsschuld betreffen, werden von den Jüngern dieser ‚Geheimwissenschaft‘ mit den abstrusesten Ausdrücken bezeichnet; hinter dieser Terminologie verstecken sich die trivialen Manöver der Schaffung verschiedener Bezeichnungen von Wertpapieren – die Umwechslung alter Papiere gegen neue, die Herabsetzung des Zinses und die Erhöhung des nominellen Kapitals, die Erhöhung des Zinses und die Herabsetzung des Kapitals, die Einführung von Prämien, Bonussen und Prioritätsaktien, die Unterscheidung zwischen amortisierbaren und nicht amortisierbaren Annuitäten, die künstliche Abstufung der Übertragungsmöglichkeiten der verschiedenen Papiere in einer Weise, welche das Publikum mit dieser abscheulichen Börsenscholastik und fürchterlichen Mannigfaltigkeit der Details verwirrt. “ Karl Marx am 12. April 1853 (MEW 9; 54)
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